Das Rebhuhn – Vogel des Jahres 2026

Das Rebhuhn (Perdix perdix) wurde zum Vogel des Jahres 2026 gewählt – ein klarer Appell an den Schutz unserer offenen Kulturlandschaften. Auch auf Rügen ist der kleine Bodenbewohner kaum noch zu sehen. Wo früher seine typischen „kirräck“-Rufe über Felder hallten, herrscht heute oft Stille. Bei der öffentlichen Wahl zum „Vogel des Jahres“ 2026 hat das Rebhuhn mit 44,5 Prozent deutlich gewonnen, gefolgt von der Amsel mit 26,6 Prozent, der Waldohreule mit 12,7 Prozent und der Schleiereule mit 11,7 Prozent.

Rebhuhn auf einer Wiese
Rebhuhn: Quelle Pixabay

Lebensraum und Verhalten

Das Rebhuhn liebt strukturreiche Feldlandschaften mit Wiesen, Brachen und Hecken. Hier findet es Deckung, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Es lebt ganzjährig in kleinen Familienverbänden, den sogenannten Ketten, und zieht sich im Winter gern in dichte Vegetation zurück. Auffällig ist sein graubraunes Tarngefieder und der rostfarbene Kopf. Wer früh am Morgen über Rügens Felder spaziert, kann mit etwas Glück noch ein Rebhuhn-Paar entdecken.

Bedroht durch intensive Landwirtschaft

In ganz Deutschland sind die Bestände des Rebhuhns in den letzten Jahrzehnten dramatisch eingebrochen – um bis zu 90 % seit 1980. Grund dafür ist vor allem die intensive Landwirtschaft: Pestizide, große Monokulturen und der Verlust von Brachflächen lassen die Insekten verschwinden, die Rebhuhnküken zum Überleben brauchen. Auch auf Rügen wird der Lebensraum immer knapper.

Naturschutz für das Rebhuhn auf Rügen

Mit der Wahl zum Vogel des Jahres 2026 machen NABU und LBV auf diese Entwicklung aufmerksam. Bundesweite Projekte wie „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern“ zeigen, wie Landwirtinnen und Landwirte durch blühende Ackerrandstreifen, Heckenpflanzungen und insektenfreundliche Bewirtschaftung helfen können.

Auch Naturfreunde auf Rügen können einen Beitrag leisten:

  • ungemähte Ecken im Garten stehen lassen
  • heimische Wildkräuter fördern
  • keine Pestizide verwenden
  • Beobachtungen an Naturschutzorganisationen melden

So wird das Rebhuhn zum Botschafter einer vielfältigen Agrarlandschaft – auch auf unserer Insel.

Fazit

Das Rebhuhn steht sinnbildlich für den Verlust der Artenvielfalt in der Feldflur. Wenn wir seine Lebensräume schützen, profitieren unzählige andere Tiere – von Wildbienen bis zu Lerchen. Wer auf Rügen Vögel beobachten möchte, sollte den Blick über Felder und Wegränder schweifen lassen: Vielleicht entdeckt man das scheue Rebhuhn – den Vogel des Jahres 2026 – doch noch in freier Wildbahn.

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